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15.08.2016

Baltic Hell Warm Up 2016

Grevesmühlen ist eine beschauliche Kleinstadt im Landkreis Nordwestmecklenburg. Nur 15 km weiter nördlich erreicht man bereits die Ostsee. 1226 erstmalig urkundlich erwähnt ist der Ort jetzt eines der 18 “Mittelzentren” des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern (Quelle Wikipedia). An diesem Wochenende ist die Stadt Austragungsort des Baltic Hell Warm Up Festivals. Alle Bilder werden in den nächsten Tagen auf Flickr hochgeladen.

Der Wettergott meinte es im Vorfeld des Festivals nicht gerade gut mit den Rockfans und schickte immer wieder kurze Regenschauer. Aber pünktlich am Abend hörte der Regen zunächst auf. Leider musste der Headliner beider Abende, Wicked Plan aus der Schweiz, aus gesundheitlichen Gründen absagen. Somit spielten am Freitagabend nur vier Bands, dafür aber mit verlängerter Spielzeit.
 

Als erste Band kam Dreiviertel Noin aus Schwerin auf die Bühne. Für den Bandnamen stand wohl die Uhrzeit 9:45 Uhr Pate (im norddeutschen Raum eigentlich “Viertel vor Neun” und im englischen Sprachraum “a quarter to nine”). Nach eigenen Angaben spielen sie “Subculture Oi-Punk”. Punk-Musik, bei der viele Songs das Flair von Kneipen-Trinkliedern haben, musikalisch aber trotzdem gut verpackt sind. In der Setlist findet man Eigenkomposition, in denen die kleinen und großen Probleme des Alltags thematisiert wurden (z.B. “Ach ja der Alkohol”). Lediglich in den Zugaben wurde gecovert (Volxsturm und Die Kassierer). Story am Rande, Sängerin Liesa hatte Geburtstag und bekam selbstverständlich von Band und Fans ein Ständchen gesungen.


Breathing Punx sind eine hoffnungsvolle Nachwuchsband der School of Rock Timmendorfer Strand. Neben eigenen Kompositionen spielten die Jungspunde auch diverse Cover-Songs von ihrer großen Vorbilder, wie Ramones (“Blitzkrieg”) oder den Ärzten (“Schrei nach Liebe”). Für mich aber war “Eisgekühlter Bommerlunder” (Tote Hosen) der Höhepunkt des Auftritts. Da wurden Erinnerungen an meine Jugendzeit wach.

Anschließend stürmte geballte Girls-Power auf die Bühne, Jesters aus Rostock. Wer bei vier jungen Mädels auf der Bühne an Blümchen-Pop denkt, liegt weit daneben. Druckvoller Rock’n Roll der alten Schule stand auf dem Programm, gewürzt mit einer Prise Punk-Attitüde. Neben eigenen Songs gibt es auch (noch) eine Reihe von Cover-Versionen zu hören. Leider fing es gegen Ende der Show auch wieder an zu regnen.

Und der Regen setzte sich fort zu Beginn des Auftritts von Cadilläc Blood aus Wismar, und wurde auch noch stärker. Die Bühne war nass und gefährlich rutschig. Das konnte aber der Stimmung auf und vor der Bühne nichts anhaben. Die Band zockte sich stilsicher durch viele Bereiche von Rock, Metal, Punk und Rock’n Roll. Und sie verjagten die die dunklen Regenwolken. Zum Ende der Show war der Himmel sternenklar. Und zum Abschluss-Medley (AC/DC, Metallica, Manowar, …) gesellten sich auch noch Kollegen und Freunde der anderen Bands dazu, die an diesem Tag gespielt haben. Ach ja, zu guter Letzt ließen die Musiker Geburtstagskind Liesa noch einmal hochleben.

Der Samstag begann zunächst trocken und windig. Den Auftakt machten Godzkill aus Neubrandenburg. Die Band erklärte sich einen Tag vor dem Festival bereit, kurzfristig als Ersatz einzuspringen. Da der vorhergehende Soundcheck länger gedauert hat als geplant starteten die vier mit Verspätung in einen verkürzten Set. Die Band überzeugte mit klassischen Hardrock und sorgte somit für einen guten Einstieg in den zweiten Tag.

Während des Auftritts von Trail of Blood aus Parchim zogen wieder dunkle Regenwolken auf und ließen sich auch durch den melodischen Thrash Metal, der jetzt aus den Boxen knallte, nicht vertreiben. Während es wie aus Eimern schüttete präsentierten die Vier ihre Version von Iron Maidens “The Trooper”, allerdings ohne britische Fahne.

Und es regnete weiter. Trotzdem kamen DER DUNKLE KLOTH aus Boltenhagen auf die Bühne. Dort war es wegen der Nässe äußerst rutschig, Beide Gitarristen mussten höllisch aufpassen, wenn sie auf ihre Pedale traten. Mit ihrer Musik, die sie selbst als “Küst ’n‘ Rock ’n‘ Roll” bezeichnen, sorgten sie für viel gute Laune unter den Fans, die im Dauerregen vor der Bühne ausharrten. Und wie zur Belohnung kam dann die Sonne hinter Wolken bevor und Musikers und Fans konnten einen Regenbogen bewundern.

Seit 1985 sind Pride’n’Rock aus Wismar dem Hardrock der 70er und 80er Jahre verfallen, der Musik von Bands wie AC/DC, Saxon oder Judas Priest. Und mit genau diesem Sound ging es auf eine musikalische Zeitreise auf der Baltic Hell Bühne. Neben eigenen Songs spielte die Band auch diverse Cover ihrer Idole. “Hells Bells”, “Night Crawler” oder auch “Ace Of Spades”, um nur einige zu nennen.

Die Metal-Version des Abba-Klassikers “Mamma Mia” war der erste Song, den ich von Seven Thorns aus der Hauptstadt Dänemarks gehört habe. Obwohl bereits 1998 gegründet haben die Musiker erst zwei Alben veröffentlicht (2010 und 2015). Auf der Bühne brannten die Musiker ein wahres Power-Metal-Feuerwerk ab. Neben eigenen Songs beider Alben stand natürlich “Mamma Mia” auf der Setlist. das war eine Stunde Power-Metal vom Feinsten. Die Fans vor der Bühne waren begeistert.

Wegen der Absage von Wicked Plan wurde der Auftritt von Acronis aus Lübeck in die späten Abendstunden verlegt. In ihrem Sound ist eine Vielzahl von Einflüssen aus Rock, Hard Rock, Heavy Metal und Trash zu hören. Gepaart mit progressiven musikalischen Elementen entsteht eine einzigartige Melange, die jedes Konzert zu einem besonderen Erlebnis macht. Zum Abschluss des zweitägigen Festivals spielten Cadilläc Blood zum zweiten Mal. Dieses Mal feierten sie gemeinsam mit ihren Fans, die sie auf die Bühne holten.

Zwei Tage Baltic Hell Warm Up. Zwei Tage Live-Musik, eine bunte Mischung aus Rock, Hard Rock und Metal. Zwei Tage abwechslungsreiches Wetter, Sonne, Regen, Wind. Und zwei Tage leider auch nur wenige Zuschauer. Aber alle die, die da waren, Musiker und Fans hatten zwei Tage Spaß. Das Festival war mit viel Liebe und Herzblut organisiert. Abgesehen von einigen technischen Problemen war der Sound hervorragend. Ein großes Dankeschön an alle Beteiligten, egal ob Veranstalter, Bands, Security und Caterer. Alle haben ihren Beitrag zum Gelingen der Veranstaltung geleistet. Auf ein Neues im Jahr 2017.

Quelle: https://rkerber57.wordpress.com/2016/08/15/baltic-hell-warm-up-2016/